Mit dem Drahtesel zum
Nordkap
My Little Long Trip in 2023
Erinnert Ihr euch noch an Tag 44? Ich schon…🙄🌧️🌧️🌧️
Habe euch mal wieder ein kleines Filmchen gebastelt… Enjoy: drive.google.com/file/d/1Nt3BqLl0mf2HaCauawGLnfBeaUnZwVmb/view?usp=drivesdk
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Der Tag begann mit Sturm am Värnernsee… natürlich aus Südwest🙄 💨🚴🏽…🥵. Der Himmel leicht bewölkt und die Strecke abwechslungsreich ( nicht so eine Wow-Etappe mit tausend Fotostopps, aber kurzweilig) vielleicht habe ich die Wow Momente aber auch verpasst… denn dort wo der Wind über den See und Kornfelder ungestört Schwung holen konnte, hieß es : klein machen, runterschalten und kurbeln. War wiedermal eine sehr schöne Etappe um zu üben seine Kräfte so einzusetzen, dass man auch nach 10h noch im Sattel sitzen kann… hat gut funktioniert… einziger Kollateralschaden bislang: ne leichte Bindehautreizung am rechten Auge von zwei Tagen non-stop Gegenwind… hoffe, dass sich das morgen wieder besser anfühlt… Je weiter manvom See wegkam, umso mehr nahm der Wind ab…immer noch deutlicher Gegenwind aber deutlich einfacher zu fahren. Hatte heute wieder eine Skandinavien-Erfahrung: „ICA to Go“ ICA als DIE skandinavische Supermarktkette kannte ich schon, aber hier war die Öffnungszeit 24/7 und es gab KEIN Personal… die Kasse war zum „selber scannen“ und wenn ich mich nicht täusche, dann räumte da tatsächlich eine Dame Regale ein… das wars…hätte jeder mit drei unbezahlten Dingen unter dem Arm rausstolzieren können. Macht aber keiner, ist ja Schweden🤷🏻♂️. Neues Technik Desaster: die rechte Pedale wackelt heftigst (im Lager, nicht an der Verschraubung zur Kurbel)… ich hatte heute das erste Mal das Gefühl, sie würde beginnen zu blockieren. Werde ich morgen früh mal mit Kettenöl fluten… Bin jetzt 20 km vor Göteborg und wild campen wäre bei der Besiedlungsdichte heute echt schwierig geworden. Durch Zufall noch ein WoMo Stellplatz mit Zeltwiese am Fluss gefunden… super Lösung für heute… ne warme Dusche und mal wieder Haare waschen tat echt gut… So dann mal gute Nacht 😴 Tschüss Tag 46… 👋🏻 Der schwedische Wetterfrosch hatte recht mit dem Regen. Ab Mitternacht hatte es wirklich aufgehört. Wo er sich allerdings gehörig getäuscht hat, war die Windvorhersage. Mein Gefühl und Wetter online hielten das locker für eine Windstärke vier aus Süd West (dreimal dürft ihr raten, in welche Richtung die heutige Etappe führte). Der Himmel war leicht bewölkt und in Verbindung mit dem Wind, konnte ich das Zelt tatsächlich gut ab trocknen lassen. So dass ich es nach dem frühstücken halbwegs trocken verstauen konnte. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Leider führte ein großer Teil der Tagesetappe heute über stark befahrene Straßen und war doppelt nervig, denn zusätzlich zum Wind, kamen noch fiese Regenschauer dazu. Alle paar Minuten Regensachen an, dann kam die Sonne wieder raus, also Regensachen aus und so weiter. Die zweite Tageshälfte (durch deutlich touristische Gegend) blieb dann weitestgehend trocken und ging viel über Seitenstraßen, oder sogar neu angelegte Radwege… Der Värnernsee ( drittgrößter See Europas) vermittelt einem das Gefühl, man wär am Meer. An vielen Stellen, das andere Ufer nicht zu sehen. Leuchtfeuer und Leuchttürme, Strände und maritime Häfen (und bei Windstärke vier: Wellen mit Schaumkronen) … leider kam auch diesmal der einzig brauchbare Campingplatz (schon als Empfehlung von Heike angekündigt, besten Dank dafür.) schon nach 80 km. Um 16:00 Uhr den Tag zu beschließen und so viele Kilometer für die nächsten Tage liegen zu lassen, bei eigentlich gutem Wetter, war mir eine Dusche nicht wert. Also weiter ging der wilde Ritt nem ungewissen Schlafplatz entgegen. Nach circa 120 km (es war inzwischen 19:00 Uhr, denn ich hatte noch beim Pizzamann ein paar Kohlenhydrate zu mir genommen) lag eine sehr interessante Shelter Hütte am Weg (was auch immer am Weg heißt🙄) nach 600 m Fahrrad schieben, gefühlt 50 Mückenstichen, musste ich feststellen, dass die Hütte schon belegt war…RATZOPALTUFF…🤯🤯🤯 Also 600 m wieder zurück schieben zur Straße, diesmal aber mit Mehrfachbeschichtung „ Anti Brumm“, so dass die Flugsaurier nur noch meinen Kopf attackierten… Zurück an der Straße Google Maps aufgemacht und mit dem Blick „wo könnte ein Schlafplatz sein“ die nächsten Kilometern gescannt… Ein kleiner Anleger, scheinbar aufgegeben und total mit Schilf zugewachsen mit Blick auf Wasser und Sonnenuntergang… Was will man mehr? (Schon beim aufbauen vom Zelt wusste ich, was man mehr wollte.🙄 der See sieht nicht nur aus wie das Meer, sondern es weht auch genau die gleiche Brise wie am Meer. Jetzt sitze ich hier im Zelt und der Wind rappelt ordentlich an der Außenhaut. Schnell noch ein paar Asia Nudeln im Jetboil angerichtet und den Tag Revue passieren lassen. Eindeutige Highlights heute: die Schleusen zwischen Värnernsee und Göta Kanal… Dort habe ich eine Weile im Schleusenbetrieb zugeschaut. Dann ein Eis-Stopp in Österäng… Das Betreiber Paar, auch begeisterte Radfahrer, konnten es kaum fassen und wir haben uns sehr gut unterhalten über schwedisches Wetter den bisherigen Tourverlauf usw… falls Ihr das hier lest: Danke für das nette Gespräch…!!! Das Natur Reservat Kinnekulle mit vielen tollen Ausblicken und super vielen Rehen… Und am Abend noch eine kleine Rundfahrt in Lidköping… Der Rest des Tages verlief ein klein wenig wie im Tunnel, beim Kampf gegen den Wind. Hoffentlich täuscht sich der schwedische Wetterfrosch noch einmal bezüglich des Windes, denn die Vorhersage sagt: Windrichtung bleibt und Windstärke nimmt noch etwas zu.🤮 Egal… Den Tag, die Sorge…jetzt wird mein 1,5 m² tiny Haus auf „Schlafen“ umkonfiguriert… Morgen geht es weiter. Tschüss Tag 45 …👋🏻 Es war eine sehr gute Entscheidung mit dem Shelter. Kurz nach Mitternacht fing es an zu regnen und die kompletten Klamotten inklusive Zelt, standen trocken unter dem Dach. Ich hatte mich entschieden, sogar nur das Innenzelt als Moskitoschutz aufzubauen. Das Außenzelt blieb in der Verpackung. Nachdem das Zelt verpackt war, bot der Shelter genügend Platz um im Trockenen zu frühstücken. Selbst den Mücken schien der Regen zu stark … als der Regen ein wenig nachlies, nutzte ich die Gunst der Stunde, um den Drahtesel zu packen. Ich entschied mich, von Anfang an in voller Regenmontur zu fahren. Die Schuhe und Socken waren noch nass vom Vortag. In Anbetracht der Wettervorhersage, machte es aber überhaupt keinen Sinn Trockene Socken oder andere Schuhe anzuziehen. Wäre eh alles nur von kurzer Dauer. Das Wetter war eine echte Herausforderung. 13-14° relativ böiger Wind und kräftiger Regen (kein Nieselregen, aber auch kein Wolkenbruch) Damit galt es so zu fahren, dass man nicht mehr schwitzt, als die Regenpelle nach außen abgeben kann. Jeder, der schon mal längere Zeit in GoreTex Klamotten Sport getrieben hat weiß, dass dies kaum möglich ist. Unter der Regenjacke hatte ich ein Merino Shirt an, welches Gott sei Dank auch eine gewisse Wärmewirkung an den Tag legt, wenn es nass ist. Bei jedem Stopp (Mittagessen beim Burger-Mann, Kaffee Stopp in der gard butik und Sandwich Snack im Bistro, ja ja , heute gab’s mal Infrastruktur 🥳… wenngleich auch gut versteckt… immer sofort die Regenjacke aus, und das Merinovlies drüber… damit ließ es sich trotz der Nässe den Tag über ganz gut aushalten. Auch hier kam ein Klamottenwechsel nicht in Frage, da auch ein neues Shirt, nach einer halben Stunde durch gewesen wäre. Die einzige erwähnenswerte Regenpause, hatte ich in Örebro, wo ich mich tatsächlich mal getraut habe, die Kamera rauszuholen. Dennoch waren die Tagesetappen gestern und heute sowas von krass unterschiedlich. Gestern einsame Sandpisten durch Kiefernwald, heute viel befahrene, gut asphaltierte Landstraßen durch Kornfelder… Krasser Wechsel! Wenn der Scheiß-Regen nicht gewesen wäre, wäre es eine echt entspannte Etappe geworden… hätte, hätte Fahrradkette🤷🏻♂️… So musste ich mich um 19:30 Uhr der Kälte und Nässe geschlagen geben und nicht noch länger nach einer Hütte oder einem Schelter Platz Ausschau zu halten. Nach Karte runter zu einem Seeufer und auf der ersten besten Wiese (ganz gewiss privat, aber ohne Schild) Das Zelt aufgebaut. Hier erwies sich das Zelt als die richtige Wahl. Es lässt sich als Regenschutz erst mal nur mit Gestänge und Außenzelt aufbauen. Und das Innen Zelt lässt sich im Nachhinein einhängen. Auch den Impuls, die nassen Sachen auszuziehen, muss man so lange unterdrücken, bis das Zelt steht. Ansonsten ist die zweite und letzte Garnitur Klamotten nass. Also mit der nassen Klamotten ins Zelt, und erst dort die trockenen Sachen angezogen. Dann entgegen jeder Warnhinweise im Zelt gekocht (natürlich mit CO Falle) Es gab Reis mit Thunfisch in Tomatensoße mit Cocktail Tomaten… und zum Nachtisch Marabou Minzkrokant Schokolade 😋. Wenn der Wetterfrosch recht hat, sollte es gegen 23:00 Uhr aufhören zu regnen und der Wind sollte nachlassen. Hoffen wir mal, dass er Recht hat. Mal schauen, was ich euch heute an Bildmaterial zur Verfügung stellen kann, denn für eine Diashow wird es bestimmt nicht reichen. Ich hoffe auf eine trockne und ruhige Nacht, damit ich morgen bei besserem Wetter wieder voll durchstarten kann… Tschüss Tag 44 … 👋🏻 Die Nacht am Badeplatz war relativ unruhig… Ferien in Schweden, plus gutes Wetter, die gesamte Dorfjugend war unterwegs und gefühlt, 80% genau an diesem Badeplatz… nicht pöbelnd oder aufdringlich , aber laut.🙄 Gegen 7:30 Uhr aufgewacht, und als erstes erst mal das Zelt ausgeräumt und in die Sonne gepackt zum Trocknen , es hatte zwar nicht geregnet, aber Tau und Kondensat machen die Außenhaut immer klatschnass. Heute gab es Rührei mit Schinken, Tomaten und Käse zum Frühstück… ( ich nenne es mit Absicht NICHT Omlett) Dann kam eine schwedische Familie nit zwei kleinen Kids zum Baden… es entstand ein witziges Gespräch, das immer im gleichen Rhythmus ablief: Sohnemann fragt Papa irgendetwas auf Schwedisch. Papa schaut mich an und fragte mich auf Englisch, um dann meine Antwort wieder im schwedischen für Sohnemann zu präsentieren.😂 Der Papa bat mich, noch ein Familienbild zu schießen und dann machte ich mich auf den Weg … gegen Mittag ein paar Kleinigkeiten eingekauft… und bei einem Kebab- Mann ein leckeres Dürüm gegessen und dann ging er weiter der wilde Ritt. Eigentlich ein gut fahrbares Höhenprofil, aber leider von Anfang an ziemlich heftigen Wind auf der Nase. Punkt 15 Uhr fing es an zu regnen… der Wind und die Richtung blieben… und Asphalt war ab jetzt Mangelware… aber dessen noch nicht genug, sondern eine Schotterpiste aus viel zu großen Schottersteinen kombiniert mit Sand🤯🤮 … ich hätte für zwei Stunden „strahl-kotzen” können …im kleinsten Gang im tiefen Sand rumgekurbelt… Als es dann gegen 19:00 Uhr aufhörte mit Regnen, lies auch der Wind nach und ich wollte noch ein paar Kilometer rocken… da es heute Nacht anfangen soll ausgiebig zu schütten ( inkl. des morgigen Tages) war etwas mit Dach erstrebenswert… daher die Idee einen Shelterplatz anzusteuern, der leider noch 20 km entfernt war… Die lange Fahrerei hat sich aber geloht, nicht nur ein trockenes Schlafpätzchen, sondern auch mit Plumpsklo und Feuerholz für die Feuerstelle. Da ich wusste, dass es spät werden würde, hatte ich fürs Abendessen zwei belegte Baguettes gekauft… ( eine super Übersicht über Shelterplätze in Schweden, gibt es übrigens unter https://map.campwild.org ) So jetzt ist Schluss für heute…Fotoausbeute ist heute echt dünn, da die Technik heute sehr viel wasserdicht verpackt war…🤷🏻♂️🌧️ Tschüss Tag 43…👋🏻 Heute wieder früh wach geworden, weil es zu warm wurde im Zelt. Also schon um 9:00 Uhr startklar gewesen. Durch ein sehr nettes Gespräch mit einer Dame vom Campingplatz, erfuhr ich, dass ich an der Basis für die Orientierungsläufer in Schweden gelandet bin. Sie und ihr Mann über diesen Sport mit Begeisterung aus und sind wenn ich das richtig verstanden habe, hier auf so etwas wie ein em Trainingslager, um sich für Wettkämpfe vorzubereiten… Es war eine sehr nette Unterhaltung, und ich konnte einige Tipps wie schöne Ecken an der norwegischen Küste und den Link auf meinen Blog loswerden. Dann auf zu ersten Bergwertung, diese ließ sich erstaunlich gut fahren, so dass es kilometermäßig gut voranging… Dann passierte es, mi kam jemand zu Fuß entgegen, am Tag 42, und er sah fast so aus, wie Sladibartfast… @ DJ: bin mit eingeschalteter GoPro extra noch mal zurückgefahren, um eine Beweisaufnahme zu machen. Nach einem Mittag- und Einkaufsstopp gab es die zweite seehr krude Navigationsempfehlung für die Route… sie endete vor einer geschlossenen Schranke, wo jede Menge Warnschilder standen, das einzige, was ich ohne Google Übersetzer lesen konnte, war Lebensgefahr! Nachdem alles einmal durch den Google Übersetzer geschickt wurde, war klar: willkommen auf dem Truppenübungsplatz Falun. Mit einer Tabelle wo drauf stand, an diesen Tagen wird scharf geschossen und der Zutritt ist verboten. Kein Problem. Heute war offensichtlich nichts los. Also an der Schranke vorbei und los geradelt. Dumm ist nur, dass ich weder mit einem Kettenfahrzeug, noch mit einem Allrad Fahrzeug unterwegs war, sondern mit einem, wie einem Pack Esel beladenen Fahrrad🙄. Teilweise war es leider nicht mal möglich, das Fahrrad die Steigungen hoch zu schieben. Hin und wieder begegnete ich auf dem Gelände zwei Jungs mit ihren Quad‘s, die hatten ihren Spaß und haben sich wahrscheinlich jedes Mal über mich tot gelacht, wenn sie mich gesehen haben. Hat ne Menge Energie gekostet dieser Übungsplatz…🙄🤯 Dann erreichte ich am frühen Abend Falun, wo es die einst größte Kupfermine der Welt ( und heute Weltkulturerbe ) liegt. Heute Museum und Besucherzentrum doch das Außengelände ist frei zugänglich, also ein paar Fotos gemacht und sich ein bisschen umgeschaut und weiter ging’s. Man merkt sofort wieder, dass ich weg von der Küste bin, da es deutlich wärmer war als die letzten Tage. Habe mir trotz fünfziger Sonnenschutzfaktor einen Sonnenbrand geholt da muss ich mir für die nächsten Tage was einfallen lassen! In Falun habe ich mich dann auch endgültig von meinen, inzwischen löchrigen Fahrradhandschuhen getrennt, da ich zufällig an einem Intersport vorbeigefahren bin. Heute Abend habe ich mich wieder für einen Badeplatz entschieden, wo natürlich aufgrund des warmen Wetters noch sehr viel los war. Zunächst sprach mich jemand an, wo es hingehen würde und wir haben zusammen auf die Route geschaut und später kam noch eine schwedische Familie und wir haben uns total nett über die Tour und die bisherigen Erlebnisse in Schweden unterhalten. Als ich über die technischen Probleme sprach, meinte der Papa (offensichtlich selber Fahrradschrauber!), ob denn im Moment alles in Ordnung wäre, sonst könne er mit Werkzeug aushelfen. Total klasse! Kurz vor dem Aufbruch, habe ich von der Tochter noch eine Handvoll Schoko Riesen Bonbons geschenkt bekommen … falls Ihr das hier lest: „Tack så mycket“ für das nette Gespräch und die Hilfe für den nächsten Berg… Leider sind hier seit dem schon zwei Mofa Gang’s eingefallen, haben kurz Radau gemacht und sind dann, als sie das Zelt gesehen haben, wieder abgezogen… wird sich zeigen, ob es eine ruhige Nacht wird… Jetzt noch schnell ein paar Bilder von der Kamera ziehen und dann ab in den Schlafsack … Tschüss Tag 42 …👋🏻 Wie immer gut, aber auch lange geschlafen heute. Gegen 8:15 Uhr angefangen, alles einzupacken und mückensicher im Zelt gefrühstückt. Dann ziemlich viel Zeit verbracht, um den Drahtesel wieder fit zu kriegen. Mit Seewasser gespült, dann Kette getrocknet und gefettet, Scheibenbremsen und Belege von Sand befreit und ein klein wenig wegen der Optik den gröbsten Mist abgespült. Leider wird immer mehr klar, dass ich tatsächlich irgendwo ein Leck im Bremssystem habe.(mein Verdacht ist ein der Kolbendichtungen am Bremssattel). Ich verliere langsam den Druckpunkt der Hinterrad-Bremse und habe beschlossen, diese nur noch im Notfall (wenn die Vordere nicht reicht oder droht zu verglühen) zu benutzen… Ich hätte auch noch die Möglichkeit über die Justierung des „Free Strokes” nachzuhelfen, habe aber beschlossen, damit zu warten bis die Bremswirkung nachlässt… Aber im Moment zieht sie ja auch noch. Gute Nachricht ist: das Lagerspiel vom Hinterrad hat sich vom letzten Einstellen kein bisschen verändert.💪🏻👍🏻. Heute Morgen war nach 30 km ein ICA Supermarkt ausgeschildert, da ich die Lektion gelernt habe (lasse in dieser Gegend nie ein Supermarkt aus, wenn du irgendetwas dringend brauchst…) habe ich diesen angesteuert. Super schlecht sortiert, und die Regale sahen aus, als bekäme er die neue Lieferung immer montags… 🤯 Keine Tomaten, kein Joghurt war also ein sehr deprimierender Einkauf. Kleiner Exkurs zum Thema fertig geschnittenes Brot: das schwedische Brot ( geschnitten und in Plastik) verhält sich von der Materialbeschaffenheit ähnlich zum Crossaint bei Air France… man kann es krümelfrei auf Tischtennisball-Größe zusammendrücken und wenn man loslässt schnellt es in seine Ausgangsform zurück 🤮…(einziger Unterschied: beim schwedischen Brot lösen dich noch ein paar Sesam und/ oder Mohnkörner und fliegen geschossartig durch Zelt😂) Als ich wieder rauskam, war es pechschwarz und das nächste Gewitterschauer im Anmarsch… Gleich die Regenpelle an und glücklicherweise war das ganze nach anderthalb Stunden überstanden. Danach scheinte die Sonne wieder. Heute fiel mir auf, dass ich die ersten Nebenwirkungen zeigten, dass man so mit gar niemandem redet (heute das einzige Gespräch: Hallo, danke und tschüss im Supermarkt ) . Ich beginne Essensplanung, Routenplanung und sonstige Dinge laut vor mir her zu brabbeln. Ich höre schon das Känguru rufen: „ hast du ne Störung?!“ Ich hoffe das ich das in der Zivilisation schnell wieder gibt 🙄😂🤷🏻♂️ Obwohl ich heute spät gestartet bin, entschloss ich mich um 19:00 Uhr an dem einzigen Campingplatz weit und breit halt zu machen, um mir für umgerechnet 8,50€ Ne warme Dusche und nen Klo zu erkaufen und dafür den Schlafplatz auf einer langweiligen Wiese in Kauf zu nehmen… Highlights heute: Die 5000 km Marke ist geknackt…🥳🥳🥳🥳 und damit die unglaubliche Spendensumme von 10.000 Euro!!!💪🏻💪🏻💪🏻 Und die Sichtung einer selten gewordenen Species ( nein leider kein 🫎) sondern eine Kreuzotter, die es allerdings seeeehr eilig hatte, daher nur ein Bild vom Fahrrad im Vorbeihuschen… Nach einem echten Stimmungstief am Mittag ( wurde nach Ende des Regens und einem Cafe Latte Grande mit zwei Zimtschnecken an der Tanke im Sonnenschein besser) lief der Rest des Tages gut… dafür starte ich morgen mit einer Bergwertung mit Anstieg bis auf 450m… wird scho… Tschüss Tag 41…👋🏻 Leider waren die Kinder der norwegischen Großfamilie von nebenan schon um 6:30 Uhr ausgeschlafen… Party am Strand. An weiterschlafen war nicht mehr zu denken. Also angefangen zusammen zu packen und relativ mückenfrei an der Picknickbank vorm Zelt gefrühstückt. Bin dann nach dem Frühstück mit dem Papa der Familie noch ins Gespräch gekommen… Camping Urlaub mit der Familie ohne bestimmtes Ziel einfach mal raus. Hätte klappen können, wenn man nicht dieses Partyzelt im Sonderangebot gekauft hätte, selbst der Nebel der letzten Nacht hatte dazu geführt, dass die Tropfen von der Decke fielen. Daher waren alle auch so früh auf den Beinen. Programmpunkt bei denen für heute: Zelt kaufen in Sundsvall… Bis Sundsvall gegen 14:00 Uhr lief eigentlich alles ganz gut, Wetter war leicht bewölkt, an die fiesen Steigungen hatte ich mich ja schon gewöhnt… Sundsvall selbst ist sehr schick… tolle Häuser, nette Fußgängerzone… ein paar nette Bilder gemacht, und dann war plötzlich irgendetwas im Gange… Polizeiwagen platzierten sich, an der Straße sammelten sich Zuschauer… Da dachte ich mir, das warte ich noch mal ab. Mal sehen, was passiert! Dann wurden die ersten Regenbogenfarben ausgepackt und plötzlich gehörte die Straße der LGBTQ Gemeinde Sundsvalls… Wahnsinns Spektakel!!! Da allmählich dunkle Wolken aufzogen, beschloss ich, weiter zu fahren. Mächtige Gewitterwolken türmten sich rechts und links von mir auf… sollte ich wieder Glück haben wie gestern und in der Mitte durch schlüpfen? Nein, heute nicht! Das Donnergrollen kam immer näher. Es wurde pechschwarz und fing an, aus Kübeln zu schütten. Ihr kennt das mit dem zählen zwischen „Zisch“ und „Bum“? ( Blitz und Donner), wenn es dann plötzlich „Zium“ macht, oder Euch beim Zählen bei „ei…“ ( von Einundzwanzig) der Donnerschlag überrascht, dann ist man mitten drin… so war das dann plötzlich heute und ich auf’m Fahrrad, trotz der ganzen Bäume drumherum kein so gutes Gefühl. Aber was tun? Kopf einziehen und weiterfahren.. und plötzlich hatte der Mann am Mischpult ein Einsehen und stellte mir ne Bushaltestelle vor die Nase… ( nicht so eine mit digitalen Fahrplan und Werbung, aber immerhin mit Dach und einer Bank… ) Nehm ich!!!… dort eine halbe Stunde gewartet, bis das Gewitter weitergezogen und sich der Regen etwas abgeschwächt hatte. Dann ging’s weiter… natürlich ohne Asphalt🙄. Es stand so viel Wasser auf der Piste, dass sich in den braunen Fützen, ein Gemisch aus feinem Sand, Lehm und Wasser zusammen mischte. Nach kürzester Zeit hört sich das Fahrrad an, als wäre es 30 Jahre alt (und seit 20 Jahren nicht mehr geölt). Der Sand setzte sich auf Kette, Bremsscheiben, überall knirschte und knarzte es… aber auch hier sah ich keine andere Option als weiter zu fahren. Mal schauen, ob ich das morgen irgendwie abgespült bekomme… Allmählich entwickelt man beim Blick auf die Karte ein Gefühl dafür, wo ein Schlafplatz sein könnte. Natürlich waren für den Rest des Tages null Infrastruktur angesagt. D.h. ab 15:30 Uhr mit Einsetzendem Regen bis zum Schlafplatz, gab es nichts! Außer vereinzelt stehende Häuser… Die 4 Stunden wurden zur Durchschlageübung… die Schaltung fing irgendwann an zu Haken, Beine wurden schwer und allmählich wurde es kühl in der Regenpelle, denn während ich vorher noch mit kurzer Hose und T-Shirt gefahren war, Stand das Thermometer jetzt auf 14° Gegen 19:30 Uhr hörte es dann auf zu regnen… Glücklicherweise fand sich ein kleiner Weg runter an den See, Feuerstellen verrieten, dass ich hier nicht der erste war. Schönes Plätzchen als kleine Entschädigung für die zweite Tageshälfte. Noch mit Seewasser gewaschen und mich gefragt, ob Wasserflöhe, die es hier reichlich gab, gut für die Haare und/ oder Haut sind und dann hatte ich zum Abendessen Besuch von Uncle Ben‘s… ( der nur noch Ben‘s heisst und der Onkel ist auch nicht mehr auf der Packung, sondern irgend so ein blöder anderer Reis Farmer🤷🏻♂️) Tschüss Tag 40 … 👋🏻 Der Tag heute begann mit einer neuen Challenge… es schüttete wie aus Eimern, daher war besondere Vorsicht angesagt, nicht zu viel Nässe Fahrradtaschen zu bringen, das pitschnasse Zelt, nicht zusammen mit dem Schlafsack und so weiter… Kurz vor der Abfahrt kam noch jemand, der von der Kommune bezahlt wird, sich um den Platz zu kümmern… Er machte mich noch mal drauf aufmerksam, dass ich doch das Warmwasser hätte anmachen können, zum duschen… Krass! Er hätte jetzt auch Klopapier mitgebracht und ich hätte auch durchaus im Gebäude schlafen können. Er freute sich, dass mir der Platz so gefallen hat, und wir machten uns beide auf den Weg. Die ersten 3 Stunden verliefen genau wie gestern, nur dass der Mann am Mischpult bei der Übergabe zum Schichtwechsel vergessen hatte, dass Königswetter weiter zu geben. Obwohl die Route so nah an der Küste verläuft, ist in den seltensten fällen, das Meer zu sehen. Felsen und Wald reichen bis an die Küste heran, und die Küste ist so zerklüftet, mit kleinen Inselchen, mit langen Fjorden, dass man immer erst einmal genau schauen muss, ob es ein See oder das Meer ist. Den weiten Blick auf das Meer sucht man hier vergeblich… Am Nachmittag zogen Gewitterschauer auf, von dem mich glücklicherweise nur eins streifte… Ansonsten blieb es bei starker Bewölkung mit teilweise böigem Wind. Als ich gegen Mittag auf mein iPhone schaute, was von Beginn der Fahrt an am Ladegerät hing, traute ich meinen Augen nicht... 18 % —> überhaupt nicht geladen… RATZOPALTUFF!!! War es doch nicht nur das Kabel? Hat das iPhone doch ne Macke? Egal…. Nachdem selbst das Laden über die Powerbank nicht funktionierte, entschloss ich mich, in den sauren Apfel zu beißen und noch ein Kabel zu kaufen. Damit hat erst mal wieder alles super funktioniert ( nein, ich fahre nicht zurück,um das Kabel vpn gestern zu reklamieren🙄😉). Hoffe es tut morgen auch noch, ich kann ja schließlich nicht jeden Tag ein neues Kabel kaufen. Damit mir das mit dem Hungerast, von gestern nicht wieder passiert, entschloss ich mich zum zweiten Frühstück mit Kaffee und Waffeln. Zum Mittag gab’s dann zwei morgens geschmiedete Brötchen und am Nachmittag frisches Brot mit Köttbullar. Im Coop habe ich noch einen Ceasar Salat gekauft, den sollte es am Schlafplatz mit Knäckebrot geben… Nach 120 km war der Akku für heute leer und wieder kam zur rechten Zeit ein Badeplatz am See… diesmal zog aber ab 23 Uhr ne Norwegische Großfamilie neben mir ein… die bauten am Strand ein Zelt auf, in dem man im Zweifelsfall auch Bier ausschenken und an Bierzeltgarnituren sitzen kann…🙄 Am Strand von meinem Schlafplätzchen hatte ich noch einen Plausch mit einem Schweden gehalten, der hier am See sein Sommerhäuschen hat… ob ich denn wüsste, dass hier der weltbeste Gin herkommt und der dritthöchste Wasserfall zu bestaunen ist und dass ich hier an der High Coast bin, die jährlich um x mm höher wird usw. Dann noch ein paar Fotos vom Sonnenuntergang gemacht und mich in meine mückensichere Bude verkrochen… Tschüss Tag 39… 👋🏻 Der Tag begann mit einem Frühstück in der Camping Küche, ganz ungewohnt mit Tisch und Stühlen. Königswetter! Warm, ganz leicht, bewölkt, und eine leichte Brise. Wo auch immer die Stellschrauben zum Gelingen eines Tages justiert werden, saß heute jemand am Mischpult, der es dem Lucki mal zeigen wollte. Von wegen, Schweden kann jeder… Das kleine Ritzel kann man ausbauen… Keine Steigungen… Als Kulisse für das Schauspiel das Königswetter, leichte Brise, teilweise von der Seite, teilweise von hinten. Nach nicht mal 5 km den Schalter von Asphalt auf losen Schotter umgestellt, den Regler für Wegbeschaffenheit, ganz nach links und den, der für die fiesen Steigungen zuständig ist, an den Rechtsanschlag… und so kurbelt ich den gesamten Vormittag im teilweise im kleinsten Gang irgendwelche fiesen Schotterpisten hoch. Muss meine Aussage also revidieren: auch Schweden kann Steigungen🙄. Durch die immer noch sehr dünne Infrastruktur (die erste Verpflegung/Einkaufsmöglichkeit kam heute nach 105 km) ist es mir heute leider das zweite Mal passiert, dass ich in den Hungerast gefahren bin. Hatte mir zwar heute Morgen ein Brötchen geschmiert, zwischendurch hin und wieder mal ein Snickers oder ein paar Scheiben Knäckebrot, hat offensichtlich aber nicht gereicht, um die Plackerei am Vormittag zu decken . Dazu hat sich heute meine Navi verhauen und mich ins off geschickt. Erst wurde der Weg immer weniger… Und dann stand ich vor einem Fluss ohne Fähre, ohne Brücke… Schwimmen war keine Option. Also 3 km zurück und für 1 km die E4 fahren. In Örnskoldsvik erstmal einen Dönermann überfallen und nen 3/4 Liter Cola getankt… dann ging es weiter, noch einen Stop am COOP, das nötigste für heute Abend und morgen früh einkaufen und dann mit hoher Frequenz und wenig Druck, raus aus dem Stadtgebiet… ich hatte mir beim Dönermann ein paar Seen rausgesucht, die nach 25 km direkt an der Strecke lagen, um hier mein Glück mit dem Schlafplatz zu probieren und was soll ich sagen? Volltreffer! Eine Badestelle direkt am See, mit Aussendusche und Plumpsklo… und leider viiiiiiel zu vielen Flugsauriern ( diesmal mal keine Bremsen oder Mücken, nein diesmal zwei Nummern kleiner.., Gnitzen wie wir sie nennen, die im Zweifelsfall auch durch die Haare klettern und auf die Kopfhaut stechen.) Obwohl es gegen 17:00 Uhr beim Döner Mann reichlich Kalorien gab, beschloss ich um 21:00 Uhr noch mal einen Sack Kartoffeln mit einer Art Creme fraîche mit Kräutern und eine aufgeschnittene Paprika zum dippen, zu zaubern… Schnell noch geduscht und dann ins Zelt verzogen, um in Ruhe essen zu können… natürlich mit Blick auf den See 🤩. Leider ist ab 23:00 Uhr bis morgen Mittag wieder Regen angesagt, d.h. ich werde hier morgen wahrscheinlich wieder ein Feuchtbiotop in meine Taschen packen. Mal abwarten und überraschen lassen. Jetzt gehe ich erst mal schlafen… Tschüss Tag 38…👋🏻 |
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