Mit dem Drahtesel zum
Nordkap
My Little Long Trip in 2023
Der Tag begann um 7:00 Uhr. Unglaublich, aber ein Start aus einer Hütte, dauert länger als Zelt abzubauen und durch zu starten. Schließlich hatte ich so gut wie alles aus den Taschen raus zum Trocknen. Dann gefrühstückt, wie sich das für eine Luxus Übernachtung gehört, gab es Rührei mit Speck! Und dann war da ja noch das Holzbein… Taschenmesser geschnappt und ab zum Grünschnitt Platz… ne Menge Nadelholz und frisch Holz, welches wir die ersten Editionen gezeigt haben, für diesen Zweck ungeeignet erscheint. Dann fiel mein Blick auf eine Birke. Also ran ans Werk. Gesägt, geschnitzt, angepasst und montiert. Tädä 🥳 Holzbein Editon 3.0. (vielleicht fragt sich jetzt der ein oder andere, warum dieses Theater. Warum geht er nicht einfach in ein Laden und kauft einen neuen Ständer? Das ist nicht trivial. Discount- und Supermarkt-Mist, ist für diesen Zweck nicht geeignet. für einen Mittelständer ist das Fahrrad nicht vorgesehen. Und eine Klemmstelle unten hinter dem Tretlager bei der Belastung ist für mich eine Sollbruchstelle für den Rahmen. also lieber die serienmäßiger stabile Befestigung am Rahmen nutzen und den ein oder anderen Unterschenkel als Prothese modellieren) Los ging’s im Trocknen. Erster Stop: neues Lightning Kabel kaufen,um hoffentlich das IPhone wieder laden zu können 🙄…( erst nach 70 km kam ein Ort mit nem Einkaufsladen🤯…) Die schwarzen Wolken kamen im Rückspiegel immer näher. Gegen Mittag fing es dann an zu schütten… also komplette Regenpelle an… nach einem heftigen Schauer, wurde der Regen immer weniger und der Himmel klarte deutlich auf. Übrig blieb ein böiger Wind, der teilweise von der Seite und teilweise leider von vorne kam. Am späten Nachmittag kam dann die Sonne raus, der Wind legte sich… super um noch mal ein paar Kilometer abzuspulen. Eigentlich war nach 140 km ein Shelter anvisiert, aber 20 km vor dem Ziel, kam leider noch eine Lehmpiste mit Bergwertung🙄🥵., zusätzlich hätte ich noch Trinkwasser bunkern müssen und wäre das Risiko gegangen, dass der Shelter schon belegt ist. Da kam mir das Hinweisschild zum Campingplatz genau zur rechten Zeit👍🏻. Die Hinterradbremse hat weiterhin einen guten Druckpunkt und gute Bremswirkung. Auch wenn ich mir einbilde, dass sie gegenüber gestern weicher geworden ist… werde ich im Auge behalten (heute hat das Bremsen der Gegenwind und die Lehmpisten übernommen, daher wurde die Bremse wenig gefordert) Holzbein 3.0 macht einen stabilen Eindruck, ist allerdings etwas zu lang, so dass das Rad sehr steil steht. iPhone lässt sich wieder laden!🥳🥳🥳 Highlights heute: der kleine Ort Ratan mit seinem kleinen Hafen und Umeå mit seinen alten Gebäuden und einer Uferpromenade, auf der ich mich zum Softeis in der Sonne mit Blick aufs Wasser hab hinreißen lassen. Update zum Thema Spendenaktion: vielen vielen Dank an den anonymen Spender, der 200 € online überwiesen hat💪🏻👍🏻. Habe letzte Nacht in der Hütte übrigens meine Stirnlampe aufgeladen, es wird jetzt nachts doch schon wieder dämmrig… Ihr entsinnt euch an Tag 33 (Sonnenuntergang 0:10 Uhr und Aufgang 0:59 Uhr)? Hier in Nordmaling geht die Sonne heute um 22:54 Uhr unter und um 2:37 Uhr wieder auf… ich finde das verändert sich irre schnell… Spruch des Tages kommt von Martin: „Diesen Blog zu lesen ist wie e-bike fahren. Dabei sein, ohne sich anzustrengen“ 😂😂😂 So genug jetzt… gute Nacht Tschüss Tag 37…👋🏻
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Heute um 8:30 Uhr aufgewacht, immer noch plätscherte der Regen auf Zelt. Bin so froh über meine Equipment. Das Zelt hat der ganzen Nacht Dauerregen tapfer standgehalten, trotz teilweise böigem Wind. Mein 1,5 m² großes Schlaf/Wohn und Esszimmer wieder um konfiguriert auf Essen, und gefrühstückt. Dabei festgestellt, dass die vermeintliche Milch, die ich gestern gekauft habe, irgendsowas ist wie Rahm. Egal fürs Müsli war es super. Für Kaffee ging gar nicht, also musste Kaffeeweißer her. Dann die komplette Regenpelle an, und alles einpacken. Das Zelt triefend nass direkt auf den Gepäckträger auf die Pack Taschen, denn nasser konnte es ja nicht werden😉. Los ging’s um 10:45 Uhr, zunächst war alles gut, der nasse Kiefernwald mit Heideboden roch klasse im Regen. Doch als die Navi mich das erste Mal auf eine nicht asphaltierte Piste schickte, fiel mir ein, was Christoph S. mir im Vorfeld gesagt hatte. Wenn die Lehmpisten aufgeweicht sind, sackt man mit dem Rad so tief ein, dass die Hälfte Energie, die man in die Pedale tritt, vom Boden aufgenommen wird. Mit meinem Gepäck resultiert das in einer Geschwindigkeit von 10-12 Stunden Kilometer. Nervig und anstrengend! Ach halt, meine Frau hat mich gebeten positiver in diesem Blog zu schreiben… Also das Gute am Regen war, dass erstens das meiste daneben fällt und zweitens der Regen meistens von hinten kam. Des Weiteren fühlte sich meine linke Wade deutlich besser an als gestern. Wenige Kilometer weiter, merkte ich, wie die Hinterradbremse immer weicher wurde. Nach circa 50 km konnte ich den Bremsgriff bis zum Lenker durchziehen ohne jede Bremswirkung. ———— 8<———— Der worst Case wäre gewesen, wenn ich ein Leck im Bremssystem hätte, das würde unweigerlich wieder in die Werkstatt führen, mit bangen auf Ersatzteile. Zweite Möglichkeit wäre, dass die Bremsbeläge runter waren und damit die Bremse außerhalb des Nachstell- Bereiches war. Dritte und letzte Möglichkeit, Luft im System. Durch die kalten Temperaturen möglicherweise zu wenig Bremsdruck. Je länger ich ohne hintere Bremse durch die Gegend fuhr, umso mehr hoffte ich auf die Option zwei, einfach nur neue Bremsbeläge drauf montieren zu müssen. Aber hier? Auf der Schotterpiste? Im strömenden Regen? Besser nicht! ———— 8<———— Dann das nächste Ereignis, was meine Stimmung nicht unbedingt positiv beeinflusste. Ein dringendes Bedürfnis erforderte eine kurze Pause. Jeder, der schon mal ein großes Geschäft in freier Wildbahn verrichtet hat weiß, dass diese Situation nicht beliebig viel Freiraum für Bewegung lässt. (Weitere Details erspare ich euch hier.😬😂) genau. In diesem Moment kam wie aus dem Nichts, ein Schwarm von 50 Mücken und begannen mir in den Allerwertesten und alle möglichen Körperteile drum rum🙄 zu stechen. RATZOPALTUFF!!!🤯🤯🤯 (Geistige Notiz: am Beginn des Tages ist eine Grundschicht Autan im Intimbereich aufzubringen, um solche Situationen zu verhindern. Als ich zurück zu meinem Fahrrad kam, lag es auf der Seite mit gebrochenem Holzbein…😭😤…Die Stimmung war im A… Es wurde noch besser: ich fahre seit zwei Tagen hunderte von Kilometern, um die E4 zu umfahren. Ab der nächsten Kreuzung war die E4 gesperrt, und der gesamte Schwerlastverkehr wurde über die Nebenstraßen geleitet. Lkw Gespanne mit acht Achsen!! Rauschen in 50 cm Abstand am Fahrrad vorbei, natürlich auf klatschnasser Straße. Nächstes Desaster: Beim Versuch das iPhone zu laden, kam die Meldung: „Flüssigkeit erkannt bitte trennen Sie den Connector“ hieß so viel wie, Handy laden, ging gerade nicht, weil alles klatschnass. Die Stimmung war auf null angekommen. Die Sinnfrage wurde sich gestellt. Was tue ich hier? Dann im nächsten Ort eine Tankstelle. Erst was essen, dann Fahrrad unters Dach schieben, Gepäck ab, Hinterrad raus, bei der Gelegenheit gleich das Lagerspiel justiert und Bremsbeläge gewechselt. Glücklicherweise waren die alten tatsächlich hinüber. Das ließ mich hoffen… dann noch ein nettes Gespräch mit der Bedienung, die mir eine schwedische Wettervorhersage App (SMHI) empfohlen hat (nach dem Wetter online ein Ende des Regens schon gegen Mittag vorhergesagt hatte). Diese Wetter App war sich sicher, dass es noch den ganzen Tag und die Nacht durch regnen wird. Daher war für mich die Entscheidung klar: Hütte irgendwo in der Nähe. Es war inzwischen fast 18:00 Uhr. Es reichte für den Tag. 7 km bis zum nächsten Campingplatz und für umgerechnet 42 € Hütte für eine Nacht gebucht. Nach wenigen Minuten sah die Hütte aus wie der Trockenraum einer Berghütte jede Gardinenleiste, jede Latte der Lattenroste der nicht genutzten Betten, wurde zum Trockengestell. Draußen wurde eine Wäscheleine gespannt, fürs Zelt. Im Nachhinein dann doch zufrieden mit den gefundenen Lösung. (das einzige was noch nicht funktioniert, ist das Laden des Telefons, hier habe ich das Kabel in Verdacht). Morgen werde ich dann noch einen Stock fürs neue Holzbein suchen und den Tag heute einfach unter Erfahrung abbuchen. Zumindest wird es heute eine trockene Nacht… Tschüss Tag 36… 👋🏻 Heute bin ich um 7:00 Uhr aufgewacht, weil es zu warm war im Zelt. Die Sonne brezelte schon volles Programm vom strahlend blauen Himmel, damit wurde es deutlich zu warm in Zelt. Draußen wehte ein angenehm frischer Wind, zusammen mit der Sonne, fast perfekt. Also alles zusammen gepackt und mich auf einen Baumstamm am Strand gesetzt zum frühstücken. Wenn jetzt noch ein Tisch und eine etwas größere Frühstücksauswahl da gewesen wären, wäre es perfekt gewesen. Plötzlich hörte ich oben auf dem Weg einen Schweden aufgeregt irgendetwas rufen. Klang wie ein Name verbunden mit einem Kommando… Wenige Sekunden später wusste ich, was gemeint war. Ich bekam stürmischen Besuch von einem Vierbeiner. Schützend warf ich mich vor Müslischale und frisch aufgebrühten Kaffee. Damit hier nichts vor überschäumende Freude im Sand landete. Meine Wasservorräte neigten sich dem Ende entgegen, daher musste ich gegen Mittag irgendeine Option zum einkaufen/Trinkwasser organisieren finden. Im Vergleich zu gestern, wo alle 20 km ein ICA Markt im Ort war, kam heute auf den ersten 70 km so gut wie nichts. Die erste Möglichkeit hatte ich leichtsinniger Weise wegen eines Umweges verstreichen lassen. Also wurde zum Wasser sparen, beim zweiten Frühstück Milch und Kekse aufgetischt. Gegen 14:00 Uhr erreichte ich dann Byske, wo ist gleich mehrere Supermärkte und eine Pizzeria gab. Also gleich das nötigste eingekauft, ne leckere Pizza gegessen und anschließend den Pizzamann gebeten, die Wasserflaschen aufzufüllen. Damit war alles in einem Stopp erledigt und er wilde Ritt konnte weitergehen. Leider zickte ab dem späten Vormittag meine linke Wade herum…ein ziehender Schmerz, als würde sich der Muskel verkrampfen wollen, ohne dies zu tun. Also vorsichtshalber lieber ein bisschen Druck raus genommen und die Frequenz erhöht. Hat sich über den Tag nicht wirklich verändert mal schauen, wie es morgen ist. Highlights heute waren die Kirchen in Kåge und die Kirche und eine schicke Holzbrücke in Skellefteå. Leider war Fotografieren sehr schwierig, weil dunkle Wolken und Regen alles in ein Einheitsgrau verwandelten. Auf der Weiterfahrt traf ich dann seit langem, mal wieder einen gleich gesinnten Radler, der mir Richtung Norden entgegen kam. Ein kurzes Hallo, ein Blickkontakt, und es war klar, umdrehen, kurz anhalten und Klönschnack halten. Er war in Stockholm gestartet und wird sich jetzt Richtung Lofoten durchschlagen. Wir tauschen uns aus, über Landschaften, Bremsen, Moskitos, überteuerte Campingplätze und so weiter… Nach einem netten Gespräch machten wir uns wieder auf unseren Weg. Ab 18:00 Uhr (diesmal schlauer als gestern) kümmerte ich mich um einen Schlafplatz. Bemühte Google wegen Campingplätzen, leider vergebens. Dann schaute ich nach Sheltern auf dem Weg. Und siehe da, nach circa 130 km also gegen 19:30 Uhr sollte ich direkt an einem Shelter vorbeifahren. Hoffentlich war die war bei dem Regen noch nicht belegt. Dort angekommen, stellte ich fest, dass es sich dabei um eine geschlossene Hütte handelt. Mit Feuerstelle in der Mitte relativ kleinen Fenstern, aber sogar ausgestattet mit Trinkwasser, Konserven, Feuerholz und so weiter. Leider war es in der Hütte sehr mückig und dunkel. Daher entschloss ich mich (Regen hin oder her) mein Zelt unten am See aufzubauen 10 m unterhalb der Hütte auf meinen 1,5 m². Schlaf-/Wohn- ind Esszimmer, gab es dann asiatische Fertig-Nudelgerichte (es brauchte in Summe vier Portion bis sowas wie ein Sättigungsgefühl einsetzte😉) Heute Abend habe ich leider sehr sehr schlechtes Netz, d.h. gegebenenfalls gibt es diesen Blog Eintrag erst morgen. Heute Nacht soll es noch reichlich regnen aber morgen der Tag sieht schon wieder ganz gut aus. Hoffen wir mal, dass ich hier nicht absaufe… Tschüss Tag 35…👋🏻 In der Nacht war die angekündigte Kaltfront angekommen. Der Wind hat deutlich aufgefrischt und rappelte in Böen am Zelt. Die Temperatur war auf erfrischende. 11° gefallen. Entscheidung fiel auf „Drinnen-Frühstück“. Damit man wenigstens ein bisschen was vom Ausblick hat, hatte ich eine Hälfte des Ausgangs vom Außenzelt zurückgekrempelt. So hatte ich Windschutz und Aussicht zusammen. Direkt nach dem Losfahren stellte ich fest, wie unterschiedlich die Tour heute zu den letzten drei Tagen war. Bereits auf den ersten 2 km hatte ich mich dreimal verfahren, weil es abbiegen die letzten Tage einfach nicht gab. Es ging einfach gerade aus. Direkt von Töre aus, überraschte mich die Navi mit 15 Kilometer Schotterpiste, teilweise große, lose Steine, die recht anspruchsvoll zu fahren war. Dennoch fand ich mich in dem Szenario „ der Weg ist das Ziel“ im Gegensatz zu letzten Tagen wieder. Ganz viel links und rechts zu schauen: kleine Ortschaften beziehungsweise Ansammlungen von einzelnen Hütten. Der ein oder andere See oder Fluss das einzige was wieder fehlte, war: dass mir jemand einen Elch auf die Wiese stellt. Der erste Stopp für einen Einkauf und ein Mittags Snack war in Råneå… danach ging es weiter nach Luleå. Durch die streckenweise doch großen Umwege durch die Umfahrung der E4, kam ich leider erst nach Ladenschluss in Luleå an. Ich wollte in Luleå nämlich noch schauen, ob ich Ersatz für meine inzwischen löchrigen Fahrradhandschuhe bekommen könnte… Egal, weiter ging’s, kreuz und quer durch kleine Orte, immer wieder über oder unter der E4 hinweg… und wenn da nicht teilweise der Wind oder die Schotterpiste gewesen wäre, hätte es ein entspannter Tag werden können. So hieß es, Kräfte einteilen und sich auf die Strecke konzentrieren, damit der Drahtesel keinen Schaden nimmt. Am Abend war es dann wie verhext… Ich wollte bis gegen 20:00 Uhr fahren und mir dann ein Plätzchen für die Nacht suchen. Bin sogar ausnahmsweise mal in einer Gegend angekommen, wo gleich mehrere Campingplätze zur Auswahl standen. Die relativ große Stadt Piteå. Leider war jeder Quadratmeter Ufer mit Schickimickihäusern zu gepflastert und die beiden Campingplätze weigerten sich, mich mit Zelt ein zu checken. Der Kommentar war nicht, dass es keinen Platz mehr gäbe, sondern dass der Campingplatz keine Zeltwiese hätte, sondern nur Camper und Caravan aufnehmen würde. Obwohl ich eigentlich keine Lust mehr hatte, weiter zu fahren, blieb nichts anderes übrig, als der Strecke zu folgen und die Augen offen zu halten, nach irgendeinem Kompromiss, der heute als Schlafplatz herhalten könnte. Etwa 5 km außerhalb, gab es eine sehr nette Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer, von der aus ich einen kleinen Strand ausmachte, und beschloss dort mal nach zu schauen. Volltreffer, Gepäck abgeladen und erst die Taschen und dann das Fahrrad die Böschung herunter getragen zu meinem kleinen Privat Strand. Da es am Nachmittag sehr grau und dunkel wurde und teilweise anfing zu regnen, ist die Ausbeute an Fotos heute nicht so üppig. Das Wetter soll jetzt etwas durchwachsener weitergehen. Hier im Norden scheinen die Schweden längst nicht so kommunikativ zu sein wie die Norweger. Ich habe sogar den Eindruck, dass es teilweise am Englisch klemmt. Auch den Bacon Pølser habe ich so noch nicht wiedergesehen, dafür aber die bei uns auch bekannten gifflar Zimtschnecken… die helfen auch erstmal übern Berg😉 Jetzt bin ich hundemüde und werde mich ablegen … Tschüss Tag 34… 👋🏻 Wie immer erstaunlich gut geschlafen… Und gegen 7:30 Uhr wach geworden. 2 Stunden frühstücken, kramen und räumen… gegen 9:30 Uhr los. Leider hatte ich heute den gesamten Tag den Wind auf der Nase, teilweise schwach, teilweise frisch und böig. In Summe über den Tag ne ziemlich anstrengende Sache. Heute galt es, so weit wie möglich Richtung Ostsee zu kommen. Die Einöde ging leider bis zum späten Nachmittag weiter, ABER die Bremsendichte wurde geringer und die Vegetation veränderte sich… von niedrigen knorrigen Birken und kleinen Kiefern, wurde jetzt ein dichter Kiefernwald tlw. auch mit irgendwelchen Krankheiten, so dass man unwillkürlich das Gefühl bekam, durch den Harz zu fahren… Dann gab es kurz nacheinander zwei Dinge zu zelebrieren: Das Foto für die 4000 km Marke🥳🥳🥳 Und das passieren des Nördlichen Polarkreises bei 66.33 Grad nördlicher Breite. ( dieser Breitengrad ist der südlichste, auf dem man zur Sommersonnenwende nachts noch die (Mitternachts) Sonne über dem Horizont stehen sehen kann…ab jetzt geht also die Sonne wieder unter… heute geht die Sonne hier in Töre um 0:10 Uhr unter und um 0:59 wieder auf…) Nachdem zuvor alles verlassen oder aber wie ein Cafe, welches ich für die Mittagspause vorgesehen hatte, „zufällig“ dieses Wochenende geschlossen hatte.( zum Mittag, gab es dan Burger mit Pommes an einer Tankstelle- /Raststätte😋) gegen 17:00 Uhr kam ich dann in einen größerer Ort (Överkladix, ich finde der Name gehört in ein Asterix Buch, oder?) und es machte „plopp“ und Schweden war wieder so, wie man sich Schweden vorstellt… Seen in denen sich der blaue Himmel spiegelt, frisch getünchte Schwedenhäuser… krass anders zu den letzten Tagen… Das macht mir seeehr Hoffnung auf die nächsten Tage… Schlafplatz ist heute auf dem trubeligen Campingplatz „Töre“ Da ich aber mit meinem Zeltchen direkt in der ersten Reihe am Wasser (Ostsee😉) stehe mit geringer Mückendichte und Blick auf den Sonnenuntergang, darf man sich nur nicht umdrehen, dann ist die Illusion perfekt… Die ätzende Schweiss-Autan-Sonnenmilch Emulsion runtergeduscht und VOR dem Zelt Abendessen genossen 🤩… So kann es weiter gehen. Freue mich auf morgen ( für Luleå, ca. 40 km südlich von hier sind morgen Tageshöchsttemperaturen von 13 Grad angesagt 🥶…) mal sehen, wie die Nacht wird. Tschüss Tag 33…👋🏻 Der Tag fing schon mit Verwirrung an. Ich schaute erschrocken auf die Uhr. Upps, schon so spät… Hatte noch nie bis acht geschlafen. ISO Matte und Schlafsack verstaut und ab ins Bad. Auf dem Weg zum Bad, fiel mir auf, dass echt wenig los war auf dem Campingplatz… Alles schien noch zu schlafen. Dann ging mir das Licht auf. Dieses blöde Handy, war wieder in ein finnisches Netz eingebucht und in Finnland herrscht eine andere Zeitzone (+1 Stunde)🙄. Nun gut, wenn man jetzt schon mal auf war… weiter gepackt und in Ruhe gefrühstückt. Durch ein Telefonat mit Moni, gab es eine Wasserstandsmeldung, wie zu Hause die Lage ist. Ist schon ein Scheiß Gefühl, wenn man merkt, dass es zu Hause an verschiedenen Stellen klemmt und ich hier immer noch knapp 3000 km weit weg bin und nichts tun kann…😢 Noch mit Gedanken an zu Hause im Kopf losgefahren. Überhaupt nicht gemerkt, dass die ersten 10 km nicht eine einzige Bremse um mein Fahrrad schwirrte… Habe ich die Mistviecher vielleicht in Finnland gelassen? Das wäre zu schön gewesen , um wahr zu sein. Bei Kilometer 20 waren alle meine Freunde von gestern wieder da und ich hatte den Eindruck sie haben noch Verstärkung mitgebracht. Kurz rechts ran gefahren, schnell noch Autan nach gelegt und aus dieser Stimmung heraus, den Beschluss gefasst, den heutigen Tag nur einem zu widmen: raus aus dieser Region… Kilometer abspulen… Nach einigen Kilometern kam eine Tankstelle (nicht die, die ich in der Diashow angehängt habe😂) und ich beschloss, kurzerhand Komfort gegen verbesserten Roll Widerstand zu tauschen. Also Reifendruck auf vier bar erhöht. So getunt , in die Pedalen getreten… das Radfahren in Schweden ist bislang ein echter Kindergeburtstag. Mein kleines Ritzel, hätte ich heute den gesamten Tag in die Wartung geben können. Was die hier einen Pass nennen, hätte in Norwegen nicht einmal ein Steigungsschild. Also richtig gasgegeben. Bis frühen Nachmittag hatte ich echt befürchtet, euch heute die Heidi Klum zu machen und zu sagen“ ich habe heute leider kein Foto für dich“ dann ergaben sich doch noch ein paar Schnappschüsse😉 Ich denke, das angestrebte Ziel lässt sich an der Länge der Etappe heute erahnen… ( aber um 21:00 Uhr lässt man einen Schlafplatz nicht links liegen, nur um noch eine zwei an die erste Stelle der Kilometer zu bekommen) Highlight heute war der Mittagsstopp… an einem wunderschönen See ein überdachter Picknickplatz, zwei Stege mit Sitzgelegenheiten und eine offene Schutzhütte mit Tisch und Stühlen eingerichtet und Holzofen. Tipptopp sauber auf dem Tisch ein Gästebuch mit Einträgen noch von letzter Woche. Echt schick! (hier mal die Position: https://maps.app.goo.gl/T8cvkZeaftFHD5BbA?g_st=im ) Achtet an der Straße auf ein blaues Hinweisschild mit dem Namen des Sees: „Kokkajärvi“ Hier lohnt sich ein Abstecher, oder sogar eine Übernachtung… Dann bei Kilometer 175 heute Abend, noch die höchste Stelle in Schweden, mitgenommen mit 513 m ü NN… und morgen geht es über den nördlichen Polarkreis zurück in Richtung Ostsee… Der Schlafplatz liegt auf einem Rastplatz direkt am Fluss ist es zwar unglaublich mückig, aber immerhin mit Klo und für eine Nacht sicherlich okay. Zum Abendessen, eine neue Kreation: Makrele in Tomatensoße aus der Dose.. zusammen mit Hurtig Reis, verfeinert mit Cocktail Tomaten…yum, yum… Zum Nachtisch gab’s noch Haribo. Und wie der gemeine Schwede sagen würde.“ …gott för vuxna likasål“ In diesem Sinne… Tschüss Tag 32…👋🏻 Der Tag begann definitiv mit einem drinnen Frühstück. Denn draußen war mückentechnisch die Hölle los. Dann eine ordentliche Schicht „Anti Brumm“ aufgelegt und sich in die Höhle des Löwen begeben… Die Kette brauchte Pflege und das ganze Zeug wollte verpackt werden… Unabhängig davon, ob die Biester einen gleich stechen, macht einem durchschnittlichen Deutschen (wie mir) das Rumgeschwirre schon Stress. Ich hatte trotzt angenehmer Temperaturen, die Membranjacke an, um meinen Rücken zu schützen. Dann nix wie rauf aufs Fahrrad… Es ging echt gut los, leichter Wind im Rücken und gut zu fahrende Strecke. Selbst der Verkehr hielt sich in Grenzen. Keine 20 km weiter, sah die Welt ganz anders aus… Es gab auf dem Fahrrad kein Problem mit Mücken, sondern mit Bremsen. (ich mein hier nicht Hydraulik oder Scheibenbremse, sondern das beißende Fluginsekt) ein ganzer Schwarm davon, schwirrte um mich herum. Egal, wie schnell man fuhr, die Biester ließen sich nicht abschütteln. Setzen sich sofort auf alles, was sich nicht bewegt, und bissen zu… RATZOPALTUFF 😤🙄🤯🤯🤯 Die Stimmung war im Eimer! Ran an den nächsten Rema 1000 und noch mal die Autan Special Edition „multi insect“ zum norwegischen Kurs gekauft und NICHT sparsam aufgetragen. Das verhinderte offensichtlich das sofortige Hinsetzen, reduzierte aber nur unwesentlich den Stress und das Bedürfnis nach den Viechern zu schlagen. Was ich als sehr gefährlich herausstellte und in einem Ausflug ins Kiesbett auf dem Seitenstreifen endete. Ich hatte ja genug Kilometer vor mir, um mich daran zu gewöhnen… So viel vorweg: hat nicht funktioniert! Die Viecher wurden immer mehr… Echt nervig! Dann zogen Gewitterwolken auf. Mächtig dunkle Wolken, die glücklicherweise in die für mich richtige Richtung wegzogen. Dann ging es über die Grenze nach Finnland. In diesem Bereich Finnlands möchte man nicht tot über den Zaun hängen. Wald Wüste (der Experte nennt das wohl Tundra) und in den Siedlungen mehr als die Hälfte der Häuser leerstehend und verfallen. Ein echt gruseliger Anblick. Zu aller Verwirrung herrscht in Finnland auch noch eine andere Zeitzone (1 Stunde später) mit dem Einwählen des Handy‘s ins finnische Netz, stimmten plötzlich alle möglichen Uhrzeiten (Tacho, Uhr, Handy) nicht mehr über ein. Kurz vor dem angepeilten Campingplatz (ja Warmduscher Schlafplatz heute) Nach circa 150 km kam der Grenzfluss zu Schweden. Der Campingplatz liegt circa 80 m von der Grenze entfernt. Da das Handy immer noch im finnischen Netz ist, stimmt den ganzen Abend die Uhrzeit nicht.. völlig verwirrend. Irgendwie waren kurz vor dem Campingplatz die blöden Bremsen Viecher verschwunden… Der Campingplatz selber, eigentlich eine Hüttenvermietung und Wohnmobilstellplatz, hat eine kleine Wiese für Zelte, und daran angeschlossen eine kleine Kabine mit Kochplatte und Sitzgelegenheit. Alles pizzy für 20 €. Einziger Haken: Mücken waren genauso im Preis inklusive, wie das duschen. 🥴🦟 Selbst im Waschraum herrschte so eine Mückendichte, dass man es nicht von der Dusche in die Klamotten schaffte, ohne Stiche ab zu bekommen.🙄 Heute kamen mir viele Radler entgegen, offensichtlich eine der Hauptrouten Richtung Nordkap. Die Erklärung ist einfach. Schnurstracks gerade Straßen, gemäßigte Steigung… Deutlich einfacher zu fahren. Dafür Prädikat: „tot langweilig“ (wenn man mal von den Flugsauriern absieht) Ich bin heilfroh das ich den Weg über Norwegens Küste gewählt habe. Und bin mächtig gespannt, was mich die nächsten Tage noch erwartet. Drei Tage werde ich noch brauchen, um in Richtung Ostsee Küste zu kommen. Dort hoffe ich auf weniger Mücken und Bremsen. Kurzes Update zum Thema Technik: das Lagerspiel vom Hinterrad ist schon wieder nach zwei Tagen deutlich vergrößert. Nur gut das ich das Werkzeug mitgenommen habe. Wenn das so weitergeht, werde ich da alle 3-4 Tage dran müssen. Ich bin super glücklich, hier im luftigen Zelt liegen zu können hinter dem Moskitonetz, anstelle einer mückenverseuchten Hütte. Wo man kein Fenster aufmachen kann, ohne dass die Brut des Bösen über einen her fällt. Heute gab es Köttbullar mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren.. zum Abendessen. Heute Morgen als Fertig Gericht im Vakuum Beutel fürs Wasserbad gekauft und heute Abend in der Privat Küche aufgewärmt. Sicherlich kein kulinarischer Hochgenuss, dient ja aber schließlich hauptsächlich zum Auffüllen der Kohlenhydrate… Derer waren es bestimmt reichlich. Dann noch kurz mit Oma Margot telefoniert, und jetzt noch kurz den Blog fertig machen… dann werde ich sicherlich gut schlafen… Ob ich noch mal ins Bad gehe um Zähne zu putzen, ist bei der aktuellen Mückendichte da draußen eher unwahrscheinlich. Tschüss Tag 31 …👋🏻 PS: Heut gibt‘s als kleines Schmankerl noch nen Zeitraffer von meinem Setup auf dem Campingplatz 🏕️ drive.google.com/file/d/1G1TIoLzxiYfiZN-JAqJH0xxrGskcCcy5/view?usp=drivesdk Am Morgen zeigte sich der Unterschied zwischen wild-campen und Campingplatz. Bereits ab 6:30 Uhr herrschte reges Treiben auf dem Platz. Da ich um 10:00 Uhr in Alta beim Fahrradschrauber sein wollte, hätte 7:30 Uhr aufstehen, vollkommen gereicht. Egal… Wach ist wach. Zelt zusammen gepackt, ins Bad (was für ein Luxus😉) und dann in die Küche, um Gas zu sparen und Geschirr und Sitzgelegenheiten vom Campingplatz zu nutzen. Dort dann ein letztes Treffen mit Niklas, der heute von Alta nach Kopenhagen zurück fliegt. Ich hatte es gemütlich angehen lassen, noch ein paar Fotos gemacht auf dem Weg in die Stadt und war gegen 10:15 Uhr bei „Sport1“ einem Sportgeschäft, mit angeschlossener Fahrradwerkstatt. Der Laden war geöffnet. In der Werkstatt war alles dunkel. Obwohl ein Schild an der Tür prangte: werktags 10:00 bis 16:00 Uhr.🤷🏻♂️ Ich bin also rüber ins Geschäft und habe gefragt, wann der Mokel kommt. Sie meinte, der kommt erst um zwölf. RATZOPALTUFF!!! Also gut, bin ja im Urlaub… Im Einkaufszentrum unweit von Sport1 entfernt, gab es ein Café, mit den in Norwegen üblichen Waffeln. Serviert mit Joghurt und Marmelade. Zweites Frühstück und dann dachte ich mir, es sei geschickt, schon mit dem Hinterrad in der Hand vor dem Geschäft zu stehen, wenn der Mokel aufschlägt. Wieder runter vor die Tür, Gepäck vom Rad, stabilen Stand an einer Wand gesucht und Hinterrad ausgebaut. Mit dem Hinterrad bewaffnet, wieder auf dem Weg zur Werkstatt gemacht. 12:00 Uhr keiner da. 12:15 Uhr keiner da. Fresse dick!!! Wieder rüber in den Laden. Die Frau hinterm Tresen hatte offensichtlich schon in meinem Gesicht das Ungemach erkannt. Und entschuldigte sich schon, bevor irgendein Wort gesagt hatte. Sie wüsste auch nicht… Eigentlich müsste er… Normalerweise immer pünktlich… Mit finstere Mine wieder raus aus dem Laden und mich wieder vor die Werkstatt gestellt. Ein Norweger, der offensichtlich meine Mimik richtig interpretiert hatte, meinte: wenn er nicht käme, könnte ich es ja bei XXL gegenüber probieren… MOMENT MAL. Da gab es noch einen zweiten Schrauber.?! Ich mein Rad geschnappt, mir von dem Herrn noch mal den Weg beschreiben lassen und rüber zu XXL. Ebenfalls ein Riesen Sportladen und als ich den ersten Verkäufer ansprach, meinte er, ich sollte mal mitkommen. Der Schrauber in der Werkstatt super nett, aber ziemlich im Stress. Fragte mich, was ich für ein Werkzeug brauche, und meinte ich könne das vor Ort selber machen mit seinem Werkzeug. Er könne mir nicht helfen. Habe ihm also die Nabe gezeigt und er reichte mir auf Anhieb das richtige Werkzeug. Nach 3 Minuten war das Lager spiel eingestellt. Einzig allein blieb die Frage, wie sich das Spiel verstellen konnte, denn alle Verschraubungen waren bombenfest. Da ich also nicht wusste, ob mein Fix einen Tag, drei Tage, oder bis ans Ende der Tage meines Drahtesels halten würde, umschlich mich ein komisches Gefühl. Beim Zurückgeben des Werkzeuges, bedankte ich mich und meinte, ob das Werkzeug auch zu verkaufen wäre. Er verwies mich wieder an den Verkäufer im Laden. Dort konnte ich dann zu norwegischen Kurs, Kettenpeitsche und Kassettentool erwerben… was fehlt, war der 17er Konus-Schlüssel. Er gab mir noch eine weitere Adresse circa 5 km in der Richtung, in die ich eh musste. Die Bude hatte gerade aufgemacht, und man halte sich fest, Eigentümer ist der ehemalige Schrauber von Sport1. Auf die Frage, wie sich das Lager lösen konnte, hatte er eine plausible Antwort: wenn in der Lagerschale erst eine Unebenheiten vorhanden ist, wirkt bei Belastung jede Kugel quasi wie ein Schlagschrauber und treibt den Konos auseinander… hätte er in seiner Vergangenheit schon häufiger erlebt. Und er blickte mich an und meinte: wird nicht lange halten. Damit kam das Gespräch auf den fehlenden Konus-Schlüssel. Auch wenn er es sehr gerne täte, er könne ich mir keinen verkaufen, denn er hätte genau die zwei, die er braucht. Er gab mir den Tipp, einfach in den Baumarkt zu fahren, einen ganz normalen Maulschlüssel zu kaufen und bei der nächsten besten Werkstatt zu fragen, ob mir denn jemand auf das richtige Maß abschleifen könnte? Nicht so ganz überzeugt von dieser Lösung zog ich ab und wollte weiter fahren. Da kam er noch mal aus dem Laden gerannt und hielt einen Schlüssel hoch. Er hätte noch einen gefunden der war schon sehr alt, aber er würde mir einen von seinen beiden verkaufen. Damit hatte ich jetzt alles Werkzeug dabei, was ich benötige, um unterwegs das Lager noch mal einzustellen🥳. Dann war Einkaufslogistik gefragt, idealer Weise alles, was man in den nächsten zwei Tagen braucht UND was man noch in die Gepäck Taschen bekommt. Denn es ging jetzt circa 130 km durch Tundra und Wald, ohne jede Ortschaft (jedenfalls nichts, was ich Ortschaft nennen würde) und ohne Einkaufsmöglichkeit. Nach einem Tankstellen Imbiss, ging es dann um 14:15 Uhr los. Ab Richtung Schweden! Die Landschaft eher unspektakulär. Sehr viel Wald, ein paar Seen, wahrscheinlich genau das, was mich in Nord Schweden auch erwarten wird. Der Aufstieg auf eine Hoch Ebene, verlief durch eine Schlucht mit einem Flusslauf neben der Straße mit teilweise spektakulären Ausblicken. Mit dem Wind im Rücken und gut zu fahrenden Steigungen, konnte ich doch noch einige Kilometer fahren. Morgen früh komme ich nach 10 km Kautokeino, bevor es dann 20 km weiter für den Rest des Tages durch Finnland gehen wird. Schlafplätzchen ist direkt an einem kleinen See, allerdings direkt an der E 45, wo im Moment glücklicherweise wenig Verkehr herrscht. Schwärme von Mücken belagern hier mein Zelt. Jedes Mal beim ein und aussteigen aus dem Zelt, bringe ich etliche der Scheißviecher mit hinein. Mal schauen, ob ich morgen aussehe wie ein Streuselkuchen… Tschüss Tag 30 …👋🏻 Mich erreichen derzeit soooviel Nachrichten auf unterschiedlichen Kanälen ( Whatsapp, Insta, Blog Kommentare) dass ich nicht mehr in der Lage bin auf jede Nachricht individuell zu antworten ( da ich ja auch noch ein bissle Radfahren muss)
Natürlich lese ich jede einzelne und gebe hier und da mal was einsilbiges zurück… aber bitte nicht sauer sein, wenn ich was übersehe… dies ist NICHT die Aufforderung damit aufzuhören, Jede einzelne Nachricht ist eine willkommene Abwechslung abends, wenn man am Tagesziel angekommen ist. Also hier nochmal ein Riesen Dankeschön für - euer tolles Feedback auf blog und Fotos - weitere Spendengebote oder sogar Erhöhungen der bestehenden Gebote - Nordkapp Glückwünsche - vielen, viele gute Wünsche für den weiteren Verlauf der Reise Und witzige Kommentare zu Bildern und Texten. DANKESCHÖN!!! Der Tag begann mit einer steifen Brise bei 11 Grad… das machte die Entscheidung für „Drinnen-Frühstück“ einfach…aber die Windrichtung machte auch Lust auf Radfahren…wenn das so bleiben würde, wäre das zumindest bis Olderfjord krasser Rückenwind… So war es dann auch... Ziel für heute war Alta, um morgen nochmal mein Glück mit einer Reparatur meines Hinterrades zu probieren... also > 130 km mit Bergwertungen 😉… Kurz nach 10 Uhr begann der wilde Ritt… sehr zufrieden schaute ich nochmal zurück auf dem Schlafplatz. Die Küstenstraße Richtung Olderfjord lief wie erwartet ziemlich gut… zolle Felsformationen mit Schichtgestein, die im Morgenlicht sehr schick anzusehen waren. In Olderfjord angekommen, wusste ich ja, was mich Richtung Skaidi an Steigung erwartet, also nochmal an der Tankstelle eine Reichweitenverlängerung (Bacon Pølser) eingeworfen und weiter… selbiges in Skaidi, hier zur Sicherheit ( von hier ab geht es 70km durch eine unwirkliche Hochebene) noch mal Trinkwasser Reserven aufgefüllt. Wer kommt mir auf der Tankstelle entgegen? Niklas, der um rechtzeitig seinen Flug von Alta zu bekommen den Bus genommen hatte, der genau an dieser Tanke Pause machte😂…Dann in Richtung Alta auf meine heiß geliebte E6 abgebogen. Nach kurzer Zeit kam mir ein Radler entgegen und siehe da, es war Tom.. es begann ein Austausch über erlebtes, mögliche Schlafplätze usw. Sehr begeistert war ich als mir Tom erzählte, dass er den letzten Schlafplatz am Fluss bei mir aus dem Streckentagebuch genommen hat… Im weiteren Verlauf ein weiterer Knaller… auf einer Baustelle wurde der Verkehr über eine niegelnagelneue Asphaltdecke gelotst… ich konnte die Wärmestrahlung an den Beinen spüren und hoffte, dass meine Reifen sich nicht in Wohlgefallen auflösen… Nach ein paar hundert Metern, war der Spuk vorbei und die Reifen klangen als wären sie mit Pattex eingeschmiert haben das Ganze aber offensichtlich unbeschadet überstanden… Der Plan ging auf, kurz vor dem Campingplatz noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft und dann gegen 19:30 Uhr an der Rezeption… der gute Mann schaute mich an und meinte: es sei kein Platz mehr…🤯🤯🤯 … ich habe ihm versucht klar zu machen, dass ich gerade 140 km ( großzügig gerundet) Rad gefahren bin und garnicht mehr weiterfahren kann… so erschöpft sei ich.., ( ich machte ein fürchterlich zerknautschtes Gesicht 🥴) er schaute mich an und fragte : „ein kleines Zelt?“ … ich nickte…na gut, dann würde er eine Ausnahme machen… nach fünf Nächten „wild campen“ ist so eine Dusche schon eine unglaublich schöne Erfindung… und die vollausgestattete Küche wurde gleich voll ausgenutzt und es gab Pasta a la Carbonara… mit Tomaten/ Gurkensalat und nen Feierabend Bier…🍺 Auf dem Platz wurde ich gleich freundlich im Kreise von Gleichgesinnten von zwei deutschen Radlern in Empfang genommen und es ergab sich ein netter Erfahrungsaustausch und damit ein kurzweiliger Abend. Heute scheint vllt. ein letztes Mal die Mitternachtssonne über dem Altafjord in mein Zelt…😟 Ist einfach ein Geschenk, hier oben so ein Wetter gehabt zu haben… Morgen früh geht es nach Alta zum Intersport, in der Hoffnung, dass die mir mit meinem Hinterrad weiterhelfen können… Daumen drücken!!! Tschüss Tag 29…👋🏻 |
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